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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 187

1902 - Karlsruhe : Lang
— 187 — aber auch durch Erpressungen aller- Art zu großen Reichtümern zu gelangen. Die Staatsbeamten in Rom erhielteu keine Bezahlung und mußten während ihrer Amtswaltung großen Aufwand aus ihrem eigenen Vermögen machen durch Schenkungen, Veranstaltung von Schauspielen, Tierhetzen, Gladiatorenkämpfen zur Belustigung des Volkes; auch die Bewerbung um ein Amt verursachte große Auslagen durch herkömmliche Geschenke an die Wähler, zuletzt durch förmliche Bestechung. Die Verwaltung einer Provinz mußte den gemachten Aufwand wieder einbringen, und mancher Statthalter trat sein Amt mit einer Schuldenlast von einer Million an und kehrte im Besitze eines Vermögens von fünf Millionen wieder nach Rom zurück. Mochten auch die Provinzbewohner unter dem schweren Drucke seufzen, ihre Klagen waren ohne Wirkung, wenn es der Statthalter nicht geradezu schamlos und mit offener Rechtsverletzung getrieben hatte. Und das war das Verderbliche sür die römische Republik, daß derartige Räuberei nicht mehr sür unehrenhaft galt; dadurch eben mußte der Sinn für Recht und Gerechtigkeit erstickt und dem Ehrgeize auf Kosten des Staatswohles eine breite Bahn geöffnet werden. Drei Jahre nach der Verschwörung des Catiliua wurde abermals eine Verschwörung angestiftet, die schließlich den Umsturz der freien Staatsverfassung herbeisührte. Diese Verschwörung war aber nicht wie die des Catilina eine heimliche, sondern eine öffentliche. Casus Julius Cäsar, Cnejus Pomp ejus und Marens Lieinius Crassns schlossen einen Bund zu gegenseitiger Unterstützung und Förderung ihrer ehrgeizigen Bestrebungen. Dieser Bund, Triumvirat*) genannt, hatte den Zweck, alle Gewalt in die Hände der drei Männer zu bringen. Jeder derselben strebte nach dem ersten Platze in Rom. Cäsar machte kein Hehl daraus, daß er lieber in einem elenden Dorfe der Erste, als in Rom der Zweite sein möchte. Er hatte sich längst durch Freigebigkeit und Leutseligkeit großen Anhang unter den Plebejern erworben und mehrere Volkstribunen für sich gewonnen. Ihm war Pompes us ein gefährlicher Nebenbuhler; denn dieser war von nicht geringerem Ehrgeize erfüllt, hatte sich in mehreren Feldzügen hohen Kriegsruhm erworben und befaß die Gunst der angesehensten Patrizier. Crassns war nicht minder ehrgeizig als die beiden andern, war aber durch nichts berühmt als durch sein großes Vermögen, das sich auf 21 Millionen Mark belaufen haben soll. Jeder der drei Männer gedachte, die beiden andern zu feinem eigenen Vorteile auszunützen; der klügste unter den dreien war Julius Cäsar.. Nachdem er im Jahre 59 Konsul gewesen war, *) Triumvir — Mitglied eines Beamtenkollegiums von drei Männern, Triumvirat — Dreimnnnerbund.

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 185

1902 - Karlsruhe : Lang
Gladiatorenspiele, b. H. Schwertkämpfe mit scharfer Waffe, welche die Römer gerne sahen itrtb teils in öffentlichen Theatern, teils auch in Privathäusern aufführen ließen. Die Glabiatoren, meist kriegsgefangene Gallier, Cimbern, Thracier, würden in beson-beren Fechtschulen ausgebilbet. Aus der Fechtschule in Kapna Forum Romanum. entwichen 78 solcher Fechter und erregten, inbern sie Glabiatoren und Sklaven überall freimachten und zu den Waffen riefen, einen gewaltigen Ausstanb. Das Heer der Aufftänbischeu wuchs auf 70000 Mann an und besiegte mehrere römische Heere, bis es enblich durch Uneinigkeit eine vernichtenbe Nieberlage erlitt (71 v. Chr.). B Kaum hatte sich Rom von dem Schrecken des Sklavenausstandes erholt, so drohte dem Staate eine fast noch größere Gefahr durch Lucius Sergius Catilina. Er war ein Mann aus vornehmem Geschlechte und von großer Begabung, aber noch größerer Lasterhastigkeit; bei den Proskriptionen des Sulla hatte er. eine Mörderbande angeführt und seinen eigenen Bruder erschlagen; als Verwalter der Provinz Asrika hatte er sich schändlicher Erpressungen und Unterschlagungen schuldig gemacht und war einer ihm deshalb brohenben Verurteilung nur durch Bestechung der Richter entronnen. Dieser Mann trachtete dar-nach, sich der Gewalt in der Stadt Rom zu bemächtigen. Als er mit feiner Bewerbung um die Konsulswürde bnrchgesallen

3. Geschichte des Altertums - S. 61

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ter Beginn der Ständekämpfe. 61 machten, um parteiisch Recht zu sprechen. Viele Plebejer waren auch, wie die athenischen Bauern zu Solons Zeit, in Schulden geraten; da aber die Zinsen sehr hoch waren, so waren sie oft nicht in der Lage sie abzutragen; und nach dem strengen Schuldrecht wurde ihnen dann nicht nur die Habe genommen, sondern auch sie selbst nebst ihrer Familie verkauft. In diesen Nöten faßten die Plebejer, wie die Sage berichtet, den Entschluß, Rom zu verlassen und auf dem „heiligen Berge" am Ufer ®,n£ng des Anio, der wenig oberhalb Roms in den Tiber mündet, eine neue Stadt zu gründen. Mit Weib und Kind zogen sie dorthin. Die Patrizier be- Berg, fanden sich in einer peinlichen Lage; endlich schickten sie, wie erzählt wird, Menenius Agrippa als Gesandten zu den Ausgewanderten, der sie durch die Erzählung von der Empörung der Glieder gegen den Magen zur Versöhnlichkeit stimmte. Trotzdem kehrten die Plebejer nicht eher wieder nach Rom zurück, als bis man ihnen das Recht eingeräumt hatte, eigene Beamte, die zehn Volkstribunen, zu wählen. Diese erhielten die Die^ou»-Aufgabe, jeden einzelnen Plebejer gegen Willkür und Mißhandlung seitens der Beamten zu schützen. Jede Amtshandlung des Konsuls, jeden Beschluß des Senats konnten sie durch ihren Einspruch ungültig machen; sie galten für unverletzlich, und wer sich an ihnen vergriff, wurde geächtet. Ihre Einsetzung war der erste Sieg der Plebejer. § 64. Coriolan. Ein besonders stolzer und trotziger Patrizier war der Sage nach Gnäus Marcius, der den Beinamen Coriolanus führte. Dieser machte bei einer Hungersnot den Vorschlag, an die Plebejer nur dann Getreide zu verteilen, wenn sie aus das Tribunat verzichteten. Daraus wurde er von den Tribunen angeklagt; und da er seine Verurteilung voraussah, verließ er Rom. Er ging zu den Feinden seiner Vaterstadt, zu den Volskern, und bestimmte diese zu einem Feldzuge gegen Rom, in dem er selbst sie führte. Unwiderstehlich drang er bis eine Meile vor Rom vor. Gesandte, die man an ihn schickte, wies er ab; auch den Priestern, die ihn um Gnade anflehten, schenkte er kein Gehör; erst als die römischen Frauen, an ihrer Spitze seine Mutter und seine Gattin, bittend in seinem Lager erschienen, führte er das Volskerheer wieder nach Hause. § 65. Die Fabier. Cincinnatus. Unbändiger Standeshochmut, wie ihn Coriolan an den Tag legte, war ein wesentlicher Zug in dem Charakter der römischen Patrizier. Daß ste aber auch andere, bessere Eigenschaften besaßen, den Geist opferfreudiger Vaterlandsliebe, strengen Ernst und Einfachheit der Sitten, bewies das Beispiel der Fabier und des Cincinnatus.

4. Geschichte des Altertums - S. 90

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
90 Geschichte der Römer. entschloß sich der greise Herrscher zu sterben und nahm Gift; und als dieses nicht schnell genug wirkte, ließ er sich von einem Söldner töten. Cicero und die catilinarische Verschwörung. Das erste Triumvirat. 63. ß 97. Die catilinarische Verschwörung. 63. Während Pompejus durch seine Taten im Orient sich glänzenden Ruhm und eine unerhörte Machtstellung erwarb, entstand in Rom eine Verschwörung, die den Staat in «attttna. die größte Gefahr brachte. Um Sergius Catilina nämlich, einen vornehmen und sehr begabten, aber tiefverschuldeten und höchst ruchlosen Menschen, sammelte sich eine Schar von jungen Adligen, alten Soldaten und anderen Leuten, die durch ein ausschweifendes und lasterhaftes Leben ihr Vermögen verschleudert hatten und durch einen Umsturz des Staates ihrer Schulden ledig zu werden und Reichtum und Macht zu gewinnen hofften. Ihnen trat der Konsul des Jahres 63, Cicero, entgegen. Cicer». Marcus Tullius Cicero stammte aus Arpinum, war also ein Landsmann des Marius. Er war von seinem Vater gut erzogen und von den besten Lehrern Roms in den Wissenschaften unterrichtet worden; später brachte er einige Jahre in Griechenland zu, wo er seine wissenschaftlichen Studien fortsetzte. Er bildete sich zum Redner und Auwalt aus, wie das damals die jungen Römer zu tun pflegten, welche sich der Staatslausbahn zu widmen gedachten. Cicero war ein reicher Geist, ein großer Redner, ein bedeutender Schriftsteller. Er hatte ein liebenswürdiges Wesen und einen lauteren Charakter; auch als Staatsmann ragt er in einer Zeit, wo Selbstsucht und Habgier herrschten, durch echte Vaterlandsliebe hervor. Als es dem Cicero gelungen war, die Umsturzpläne C a t i l i n a s aufzudecken, verließ dieser zwar Rom und begab sich zu den Truppen, die einer seiner Genossen in Etrurien gesammelt hatte, ließ aber einige Mitverschworene in der Hauptstadt zurück. Da befahl Cicero diese, nachdem er Beweise für ihre Schuld in die Hand bekommen hatte, zu verhaften und ließ sie einem Senatsbeschlusse gemäß erdrosseln. Gegen Catilina wurden Truppen ausgesandt; nach hartem Kampfe wurde er besiegt und fiel selbst. Cicero aber wurde als Retter des Staates im Senat mit dem Namen „Vater des Vaterlandes" begrüßt. § 98. Das erste Triumvirat. Bald darauf kehrte Pompejus aus Asien zurück. Schon fürchtete man, daß er mit seinem siegreichen Heere auf Rom losmarschieren und der Hauptstadt seinen Willen auferlegen würde; aber er entließ seine Truppen. Darauf bewilligte ihm der Senat einen

5. Geschichte des Altertums - S. 99

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das jullsche Kaiserhaus. 99 schmückte er mit prachtvollen Bauten und verwandelte es, wie er sich rühmte, aus einer Ziegelstadt in eine Marmorstadt; auch die Dichtkunst und Wissenschaft fanden in ihm einen Beschützer. Seine vornehmsten Helfer bei diesen Bestrebungen waren der Feldherr und Staatsmann Agrippa, der den gewaltigen Kuppelbau des Pantheons erbaut hat, und Mäcenas, ein Staatsmann, der sich als Gönner der Dichter einen Namen gemacht hat. § 108. Die übrigen Julicr. Aus Augustus folgte als Kaiser sein Aerius. Stiefsohn Tiberius. Als tüchtiger Feldherr hatte er sich in Germanien bewährt; als Herrscher aber war er kein Freund von Eroberungskriegen und rief seinen Neffen Germanikus, des Drusus Sohn, nachdem dieser in dreijährigen Kriegen in Germanien viel Ruhm erworben, aber keine wesentlichen Erfolge errungen hatte, vom Rheine ab. Des Tiberius Reichsverwaltung war sorgfältig und durch Sparsamkeit ausgezeichnet. Aber er war ein Fürst von düsterem und mißtrauischem Wesen, und diese Eigenschaften steigerten sich mehr und mehr und arteten in Menschenhaß aus; die letzten Lebensjahre verbrachte er in fast völliger Zurückgezogenheit aus der dem Golf von Neapel vorgelagerten Insel Capri. Als er einst in eine todesähnliche Ohnmacht fiel, huldigte seine Umgebung seinem Großneffen Gajus, dem Sohne des Germanikus; und als der greise Kaiser wieder erwachte, wurde er mit Kissen erstickt. Gajus, dem die Soldaten den Beinamen Caligula, L. h. Stiefelchen Caligula. gegeben hatten, weil er als Kind in dem Lager seines Vaters Germanikus kleine Soldatenstiefel getragen hatte, war ein verschwenderischer, grausamer wahnwitziger Wüterich, dessen Wahlspruch war: „Mögen sie mich hassen' wenn ste mich nur fürchten!" Er fiel nach kurzer Regierung einer Verschwörung zum Opfer. Auch sein Nachfolger Claudius, ein Bruder des Claudius. Germanikus, starb keines natürlichen Todes; ihn vergiftete seine Gemahlin Augustus (Stiefsöhne von der Livia) Julia Tiberius Drusus Germanikus Claudius Agrippina Gajus Caligula Nero. 7*

6. Das Altertum - S. 78

1897 - Leipzig : Voigtländer
78 zu werden, galt als eine Herabsetzung; es war eine Strafe, welche der Cen-sor der sittenlose Brger verhngte. Vom Pfluge holte man in der guten, alten Zeit der Republik die groen Feldherren. Auf dem freien Bauern-stnde beruhte die Kraft des rmischen Staates. Als aber dann mit den groen Eroberungskriegen ungeheuere Reich-tmer nach Rom flssen und in den Hnden weniger Familien der Opti-maten sich anhuften, schwand der freie Bauernstand immer mehr. Die Optimaten suchten sich mglichst ausgedehnte Landgter zu erwerben und kauften allmhlich fast den ganzen Grund und Boden Italiens zusammen. So verfiel Rom der Grogter-Wirtschaft, und der Mittelstand ging ver-loren. 2. Stellung der Frauen. Die freie Frau, besonders die Mutter, die Herrin der Familie, stand in Rom in besonders hoher Achtung. Schon aus alter, sagenhafter Zeit zeugt das Beispiel Veturias, der Mutter Coriolans, fr die Achtung, welche die Frauen in Rom genossen. Wenn auch Haus und Familie den eigentlichen Wirkungskreis der rmischen Frau bilden, so ist sie doch nicht so ganz auf das Haus beschrnkt und von der ffentlichkeit aus-geschlossen, wie dies im Morgenland und selbst in Griechenland das Los der Frau war. Die freie Rmerin durste zu Wagen ausfahren; sie durfte den ffentlichen Festen und Schauspielen anwohnen; die Mdchen durften die Schulen in der Stadt besuchen. Die Ehe galt bei den Rmern in der guten alten Zeit fr so heilig und unauflslich, da in den ersten 500 Jahren seit Grndung der Stadt keine Ehescheidung vorgekommen sein soll. Als aber mit den groen Eroberungen der Rmer groe Reichtmer und fremde Sitten nach Rom kamen, griff die einreiende ppigkeit auch in dem weiblichen Geschlechte immer mehr um sich. Schon zur Zeit des zweiten punischen Krieges wurde den Frauen von der Obrigkeit das berma des Goldschmuckes und der bunten Gewnder verboten. Gegen Ende der Repu-blik wurde der Aufwand der Frauen so bermig, da die Männer immer hufiger die Ehe vermieden. Schon Csar setzte Belohnungen fr die Eheschlieung fest, und Octavian erlie Gesetze gegen die Ehelosigkeit, aber auch gegen bertriebenen Aufwand. Immer hufiger wurden die Ehe-scheidungen. Doch finden sich auch in der spteren Zeit der Republik noch viele Beispiele edler Weiblichkeit: so vor allen Cornelia, die Mutter der Gracchen; so Porcia, die Gemahlin des Brutus, welche ihren Gatten und die Republik nicht berleben wollte und daher nach dem Tode ihres Gatten sich das Leben nahm; so Octavia, die Gemahlin des Antonius, die, von diesem schmhlich verlassen und verstoen, sich der Erziehung seiner Kinder widmete. # 3. Geistige Bildung, Kunst. Wissenschaft. Wieme Griechen durch

7. Das Altertum - S. 84

1897 - Leipzig : Voigtländer
mehreren Mitregenten, um das Reich besser schtzen zu knnen. Diese Teilung bestand auch nach seiner Abdankung fort. Einmal hatte das Reich sogar sechs Herrscher. Unter diesen befand sich 324 Konftantinus der Groe, der alle seine Mitkaiser verdrngte und sich zum Alleinherrscher des Reiches machte, 324. Mit ihm gelangte das Christentum zum Siege der das Heidentum; das heidnische Rmerreich ist zu Ende, ein christliches tritt an seine Stelle. 62. (59.) Die Kultur der Kaiserzeit. 1. Wirtschaftliches Leben Infolge der gesteigerten Vermehrung der groen Landgter wurde die Vernachlssigung des Ackerbaues immer schlimmer. Selbst die Macht der Kaiser vermochte nicht, den geschwundenen Bauernstand wieder ins Leben zu rufen. Dagegen nahm der Handel mit der andauernden Vergrerung des Reiches einen immer greren Auf-schwung, sowohl zu Wasser als zu Lande. Durch das Mittellndische Meer traten die entferntesten Provinzen mit einander in Verbindung, und zu Lande wurden die verschiedenen Teile des groen Reiches durch die fnft-vollen Heerstraen verbunden, welche alsbald nach der Eroberung eines jeden Landes angelegt wurden. Sogar der die Alpen bauten die Rmer gro-artige Gebirgstraen. 2. Stellung der Frauen. Von der allgemein zunehmenden ppigkeit und Genusucht wurde hauptschlich auch die rmische Frauenwelt er-griffen, und keine Gesetze der Kaiser vermochten der gesteigerten Putzsucht und Verschwendung zu steuern. Mit der verfeinerten Bildung war die uerste Roheit des Sinnes gepaart; pflegten doch auch die vornehmsten rmischen Frauen den blutigen Schauspielen des Amphitheaters, den Gladiatoren- und Tierkmpfen, als Zuschauerinnen anzuwohnen! So ist es nicht zu verwundern, da die einzelnen Frauen, die in der Geschichte der rmischen Kaiserzeit auftreten, meist eine schlimme und traurige Rolle spielen: so L.iv ia, die dritte Gemahlin des Kaisers Augustus, welche durch ihren unheilvollen Einflu die nchsten Verwandten des Kaisers aus dessen Gunst verdrngte, um ihrem Sohne Tiberius die Thronfolge au sichern; so Julia, die Tochter des Augustus, welche dieser wegen ihres leicht-fertigen Lebenswandels schlielich auf eine kleine Insel verbannen mute; so (die jngere) Agrippin a, die Gemahlin des Kaisers Claudius, welche ihren Gemahl vergiftete. 3. Kunst und Wissenschaft. Die Baukunst entwickelte sich in der Kaiserzeit unter griechischem Einflsse zur vollendeten Schnheit im Vau von Tempeln, Theatern, Sulenhallen, Palsten, Triumphbgen, Grab-mlern. Die wichtigsten erhaltenen Baudenkmler dieser Zeit sind: das

8. Das Altertum - S. 77

1897 - Leipzig : Voigtländer
55. Octavianus und Antonius. 1. Der Dritte Brgerkrieg. Csar hatte den Enkel seiner Schwester, den jungen Octavianus, zu seinem Erben eingesetzt. Dieser schlo mit Casars Feldherren Antonius und Lepldns das zweite Triumvirat, 43. 43 Die Triumvirn besiegten die Republikaner Brutus und Cassius in der Schlacht bei Philippi (in Macedonien), 42, und teilten sich in die rmischen 42 Provinzen. Lepidus wurde jedoch bald verdrngt, und Octavianus herrschte nun im Westen, Antonius im Osten des Reiches. 2. Ende der rmischen Republik. Weil Antonius in gypten durch unwrdiges Leben die rmische Ehre verletzte und rmische Provinzen an die schne Knigin Kleopatra verschenkte, bewog Octavianus den Senat, ihn seiner Wrden zu entsetzen und an Kleoptra den Krieg zu erklären. In der Seeschlacht bei Actwm (einem Vorgebirge in Griechenland), 31, wurden 31 Antonius und Kleopatra besiegt und flohen nach gypten. Als Octavian ihnen dorthin folgte, tteten sie sich selbst. gypten wurde eine rmische Provinz, und Octavianus kehrte nun als Alleinherrscher, Csar (Kaiser) Augustus, nach Rom zurck, 30. Der Republik folgte die Kaiserherr- 30 fchaft. Beim bergang der Republik in ein Kaisertum hatte das rmische Reich eine ungeheuere Ausdehnung erlangt. Es umfate alle Lnder um das Mittellndische Meer herum: Spanien, Gallien, Italien, Jllyrien, Macedonien, Griechenland, Kleinasien, Syrien, gypten, das Gebiet von Karthago, Numidien. Das ganze Reich zhlte c. 120 Millionen Einwohner und enthielt c. 6000 bedeutendere Städte; unter diesen waren die volkreichsten: Alexandria in gypten, Antiochia in Syrien und vor allen Rom, die Welt-Hauptstadt, mit P/2 Millionen Bewohnern, 400 Tempeln, unzhligen Palsten. Unermelich waren die Reichtmer der Vornehmen, eines Lucullus, Crassus; einzelne Fa-Milien hielten 10000 Sklaven. Von ihrer Prachtliebe und Genusucht zeugen die Lucullischen Gastmhler, die Fischteiche, die mit kunstvollen Bildsulen und kostbaren Gerten geschmckten Landhuser. Diesen Reichtmern gegenber war das niedere Volk immer mehr verarmt; der Pbel lebte von Getreideausteilungen und hatte nur Sinn fr ffentliche Spiele (namentlich Fechterspiele und Tierkmpfe). Das Sittenverderben wurde immer strker und allgemeiner. 56. (-). Die Kultur der Horner bis zum Ende der Republik. 1. Wirtschaftliches Leben. Die Rmer sind von Anfang an ein Ackerbau treibendes Volk gewesen. In den guten Zeiten der Republik ehrte der Grundbesitz den Brger mehr, als Reichtum, der auf Geld beruhte. Die Brgerschaft war in lndliche und stdtische Tribus geteilt. Den lnd lichen waren alle Brger, welche Grundbesitz hatten, zugeteilt; sie galten fr den Kern des Volkes. Aus einer lndlichen in eine stdtische Tribus versetzt

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 15

1911 - Breslau : Hirt
Das Rmische Kaiserreich. 15 Flavius Vespasianus, den die syrischen Legionen zum Kaiser aus-gerufen hatten, besiegt und fiel bei einem Kampfe in Rom. Die Flavier (6996). Vespasian (6979), der Sohn eines Ritters und allein durch seine Tchtigkeit emporgekommen, wurde von vielen Sena-toren geringschtzig behandelt. Aber er erwarb sich den Ruhm eines Pflicht-treuen, sparsamen Regenten und verstand es, die durch die innern Un-ruhen erschtterte Zucht im Heere wiederherzustellen, die Verwaltung des Reiches und die Rechtspflege zu ordnen, Knste und Wissenschaften zu frdern. Unter ihm wurde das Kapitol wieder aufgebaut, unter ihm er-stand das Kolosseum (Amphitheatrum Flavium). Titus (7981), der 70 n. Chr. Jerusalem erobert hatte, regierte im Sinne seines Vaters. Er wurde wegen seiner Menschenfreundlichkeit amor ac delieiae generis humani (der Liebling und die Wonne des Menschengeschlechts") genannt. Domitian (8196), Vespasians zweiter Sohn, ein Mann von starkem Ehrgeiz, berlie sich in seinen spteren Regierungsjahren seiner Verschwendungssucht und Prachtliebe. Er erhhte den Truppen den Sold, aber der verstrkte Steuerdruck verursachte Unruhen, die die mitrauische Natur des Kaisers weckten und zu unertrglichen Grausamkeiten steigerten. Schlielich fiel Domitian einer weitverzweigten Verschwrung zum Opfer. Unter ihm wurde die Befestigung des Zehntlandes begonnen ( 8). Die guten Kaiser" (96180). Die glckliche Zeit, die mit Nerva (9698) begann und fast ein Jahrhundert hindurch whrte, ist die Zeit der guten Kaiser". Nerva verstand es, zwei frher unvershnliche Gegen-stze, die Freiheit der Brger und die Hoheit seiner Herrscherstellung, wie Taeitus sagt, zu vereinigen. Auf Nerva folgte M. Ulpius Trajanns (98117), der erste Provinziale auf dem Kaiserthron, aus der latinischen Kolonie Jtalika in Spanien gebrtig, der tchtigste Soldat, der damals im Reiche zu finden war. Er ist der letzte Kaiser, der die Grenzen des Reichs erweitert hat. Nach zwei Feldzgen gegen die Daker, deren Begebenheiten die Trajanssule darstellt, verwandelte er das von ihnen bewohnte Land in die Provinz Daeia (stliches Ungarn, Siebenbrgen und Rumnien). Er starb auf einem Zuge gegen die Parther, die den Grenzen des Reiches im Osten ebenso gefhrlich waren, wie die Germanen am Rhein und an der Donau. Noch den sptesten Imperatoren wurde bei der Huldigung im Senate zugerufen: Sei glcklicher als Augustus, besser als Trojan! P. lius Hadriauus (117138), sein Adoptivsohn, schlo mit den Parthern sogleich Frieden und wandte seine ganze Tatkraft der inneren Verwaltung zu, die immer mehr ein berufsmig ausgebildetes und geschultes Beamtentum erforderte. Auf mehrjhrigen Reisen ber-zeugte er sich durch eigenen Augenschein von dem Zustande der Pro-vinzen, deren Wohl er vielleicht am meisten unter allen Kaisern gefrdert hat. An besonders gefhrdeten Stellen sicherte er die Grenzen des Reichs durch Wall und Groben.

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 16

1911 - Breslau : Hirt
16 Aus der Geschichte des Altertums. Den Unterschied der Sitten im 1. und 2. Jahrhundert der Kaiserzeit erkennt man, wenn man die beiden Antonine, Antoninus Pius (138 bis 161) und seinen Adoptivsohn Markus Aurelius (161180), mit den Kaisern des Julisch-Klaudischen Hauses vergleicht. Die glnzende, jedes Ma berschreitende Hofhaltung ist verschwunden, Antoninus Pius lebt wie ein einfacher, vornehmer Landedelmann auf seinem Gute in Latinm, und Markus eifert diesem Vorbilde nach. An die Stelle der Shne und Enkel des Revolutionsjahrhunderts, die vor keinem Verbrechen zurckscheuen, treten hochgebildete Männer, die ein feines Gefhl dafr haben, was der Humanitt des Zeitalters, von der man damals redet, angemessen ist. Die stoische Philosophie, der sich frher alle die anschlssen, die fr republikanische Einrichtungen begeistert waren, deren Lehrer einst als staatsgefhrliche Leute verfolgt worden waren, hat sich den Thron erobert. Aber die Zeiten sind den humanen Gesinnungen nicht mehr gnstig, Angriffe der Parther und der germanischen Markomannen rufen Mark Aurel immer wieder ins Feld. Das gewaltige rmische Imperium erscheint in diesen Kriegen zum ersten Male rein auf die Verteidigung beschrnkt. Markus ist im Feldlager an der Donau gestorben. Ihm folgte Kommodns. 3. Die Ausdehnung des Rmischen Reichs. Das Rmische Reich umspannte nach der Anschauung seiner Bewohner den gesamten orbis terrarum, es war das Weltreich, das neben sich kein anderes seines-gleichen anerkannte. Im Sden von der Wste Sahara, im Westen vom Ozean, im Osten von dem Hochland Armeniens und der Syrischen Wste, im Norden von den Alpen und dem Balkan begrenzt, umfate es schon zur Zeit des Augustus die fruchtbarsten Gegenden des Mittelmeergebiets und die wichtigsten Sttten der alten Kultur. Aber erst die Kaiser haben den Kranz der um das Mittelmeer gelagerten Lnder geschlossen. Sie haben den berkommenen Besitz in Asien ab-gerundet, in Afrika gypten und Mauretanien erobert. Das grte weltgeschichtliche Verdienst aber haben sich die Kaiser dadurch erworben, da sie die Mitte Europas der griechisch-rmischen Kultur erschlossen. Von deutschen Lndern betraf das naturgem zuerst die sdwestlichen: die Lnder am Mittelrhein, Elsa und Pfalz, Baden und Hessen, Teile von Wrttemberg und Bayern. Am Rhein erblhte die erste Kultur auf deutschem Boden, vom Rhein verbreitete sie sich der das brige Deutschland. Schon die Rmer haben mit prak-tischem Blick erkannt, da zur Sicherung des einen Ufers der Besitz auch des andern Ufers notwendig sei. Alamannen, Burgunden und Franken lieen sich spter ebenso auf beiden Stromfeiten gleichzeitig nieder. Es war vielleicht eine militrische Notwendigkeit, die den ersten Anla zur Erschlieung Mitteleuropas gab. Da die Alpen keine un-bersteigbare Grenzmauer bildeten, hatte schon der Cimbernkrieg gezeigt. Augustus unterwars deshalb die Alpenlnder und die ihnen im Norden vorgelagerten Hochebenen, so da die Donau in ihrem Oberlaufe bis in die Gegend von Wien die Grenze wurde. Nachdem schon vorher Moesia superior (Serbien) und Moesia inferior (Bulgarien) ins
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